Neuer Anlauf

Nein, Neujahrsvorsätze gibt es nicht, aber einen neuen Anlauf zum Schreiben. Vielleicht klappt es dieses Mal – im zweiten Anlauf – die Vorbereitung auf einen richtig großen Wettkampf zu begleiten.

Nach der Teilnahme an der ersten Triathlon-Langdistanz, dem IRONMAN Austria-Kärnten am 1. Juli 2018, stand für 2019 keine Langdistanz auf der Liste für die Saisonplanung. Und Kärnten war ja auch schon ausverkauft. 

Einige Neuigkeiten setzten dann einen Prozess in Gang:

  • Ab 2019 wird es eine neue Radstrecke beim IRONMAN Austria-Kärnten geben — sehr interessant…
  • Plötzlich gab es auch ein weiteres Kontingent an Startplätzen, weil die Staatsmeisterschaft nach Kärnten vergeben worden war — Kribbeln macht sich breit…
  • Bei einem gemütlichen Punsch ein leises Vorfühlen bei der Tochter, was sie von einem neuerlichen Start hielte — klare Ansage: „So wie deine Augen funkeln, bist wohl eh schon angemeldet…“
  • Weitere Tage und Wochen des Grübelns und die Annahme: „Naaa, die Plätze sind sicher schnell ausverkauft…“
  • Wenige Tage vor Weihnachten ein Post auf Facebook, dass es immer noch Plätze gäbe — und da gab es kein Halten mehr: Voranmeldung –  Email an den Trainer, was er davon halte – und seine Antwort: „Das sind ja News. Genau deswegen liebe ich meinen Job und meine Athleten 🙂 …“

Inzwischen bin ich angemeldet, und das Training und die Teilnahme an diversen Wettbewerben sind auf das große Saisonziel RONMAN Austria-Kärnten am 7. Juli 2019 abgestimmt. 

Die Voraussetzungen haben sich im Vergleich zum letzten Jahr aus beruflichen Gründen geändert: Die täglichen zwei Stunden pendeln im Auto fallen weg, dadurch besteht die Chance auf etwas mehr Schlaf und weniger Stress, das zeitaufwändige Training unterzubringen. Allerdings wird es mehr Auslandsdienstreisen geben. Die sind nicht immer monatelang im Vorhinein planbar und je nach Destination unter Umständen eine Herausforderung für die Umsetzung des Trainingsplans. IMG_3618Das Dienstreisethema habe ich im Jänner schon einmal geübt — und bin doch glatt beim Rückflug von Bukarest gestrandet, weil der Flug total überbucht war. Die ungeplante zusätzlich Übernachtung in einem Flughafenhotel hätte beinahe meinen Streak gefährdet: Ich laufe seit 31.12.2017 jeden Tag (mindestens zwei Kilometer, auch wenn kein Lauftraining am Plan steht), aber dieses Hotel befindet sich in einer nächtens fast unlaufbaren Gegend. Für zwei Kilometer hat es gereicht, Begegnung mit zwei freilaufenden Hunden und Schnellstraße inkludiert. 

Eine weitere Herausforderung auf dem Weg sportlicher Leistungsverbesserungen könnten körperliche Beschwerden sein. Derer gab es im Jänner bereits genug, das sollte für den Rest des Jahres reichen. Zuerst war da ein Sportverletzung beim Yoga, nicht wegen ungesunder Verrenkungen sondern wegen eines überfüllten Trainingsraums in Kombination mit klaustrophobischen Anflügen meinerseits. Da bin ich bei einer Balanceübung im Stand – heißt vermutlich Tänzer (Natarajasana) – zu nahe an der Wand gestanden, habe die Balance verloren, das Bein losgelassen und bin mit dem Nagel des mittleren linken Zehs voll gegen die Wand gedonnert. Der Zeh hat tagelang ziemlich weh getan und ist immer noch blau. Noch kritischer wurde es einige Wochen später, als ich nach Stabi-Übungen zum Abschluss eine wunderschöne Standwaage – auch im Yoga-Style – gemacht habe und mir beim Aufstehen das Kreuz richtig schlimm verrissen habe. Weil ich kaum aufrecht gehen konnte, habe ich noch am selben Tag unser Arbeitsmedizinisches Zentrum aufgesucht. Ich bin echt dankbar, dass wir im Unternehmen eine betriebliche Gesundheitsvorsorge haben, die weit über arbeitsmedizinische Mindeststandards hinausgeht. Die Kolleginnen und Kollegen haben mich mit Stromtherapie, Ultraschall und Physiotherapie innerhalb einer Woche wieder hingekriegt, ohne dass ich das Training unterbrechen musste. Ich zweifle gerade ein bisschen daran, ob Yoga für mich der richtige Ansatz bezüglich Ausgleichs- und Stabi-Training ist 🙂 Aber es tut richtig gut, also werde ich wohl dabei bleiben, denn die Stabis und das Yoga habe ich im Jänner schlussendlich komplett vernachlässigt.

Das Wetter im heurigen Jänner war richtig winterlich. Bildschirmfoto 2019-02-03 um 08.38.14Schnee brauchen Läufer in der Stadt ja eigentlich nicht, ebensowenig Glatteis und eisige Temperaturen. Heuer war hier in Wien alles dabei, aber der Wettergott (oder wer auch immer dahinter stecken mag) hat die Wetterereignisse auf meinen Trainingsplan abgestimmt. Es war immer alles möglich, und meistens war es richtig schön.

Der Wettkampf im Jänner war ein Lauf über sieben Kilometer im Rahmen der VCM Winterlaufserie. Mit 0:34:39 war das um 20 Sekunden schneller als im Vorjahr und somit persönliche Bestzeit über diese Distanz.

Das Trainingstagebuch zeigte im Jänner letztendlich 48 Trainingseinheiten im Gesamtumfang von 46 Stunden (exklusive Physiotherapie): Bildschirmfoto 2019-02-03 um 08.40.35

  • Laufen (31x): 253 km
  • Radfahren, Ergometer (8x): 337 km
  • Schwimmen, Bahn (7x): 14,3 km
  • Stabi-Training (2x): 34 min
  • Yoga: 0 min