Ich mag Podo

Genau zwei Monate nach meinem ersten vollen IRONMAN bin ich gestern auf meiner zweiten Triathlon-Halbdistanz gestartet – und es war wieder ein richtig schönes Erlebnis in Podersdorf vulgo Podo. Vorgenommen hatte ich mir eine Verbesserung meiner Zeit im Vergleich zum Vorjahr (6 Stunden 24 Minuten), gewünscht hatte ich mir eine Zeit in der Nähe von 6 Stunden, und geworden sind es schlussendlich 5 Stunden 59 Minuten.

Check-in

Für das Wochenende war wechselhaftes Wetter angekündigt mit einigen teils heftigen Gewittern und lokalen Überflutungen. So gesehen war die Wettervorschau von Google richtig sympathisch, denn war die Niederschlagswahrscheinlichkeit zwischen 10 Uhr und 17:00 relativ gering. Der Check-in in die Wechselzone begann um 8:30. Ich stand pünktlich in der Schlange der Wartenden, und ebenso pünktlich kam einer der schwersten Wolkenbrüche des ganzen Tages. Innerhalb von zwei Minuten war ich bis auf die Haut komplett nass. Nachdem ich das Rad abgestellt und alle Sachen in Müllsäcken geschützt hergerichtet hatte, machte ich mich auf den Weg zu den Toiletten des Strandbads. Dort gibt es einen Wandfön, mit dem ich mich trocknen und aufwärmen konnte, bevor ich mir den Neo anzog. Das funktionierte wunderbar, verkürzte die Wartezeit bis zum Start und vertrieb potentiell negative Gedanken.

Schwimmen

Die Wind blies kräftig, die Wellen waren ungefähr genauso hoch wie letztes Jahr und kamen aus derselben Richtung – also nichts Neues. Nur die Zeit war um fast fünf Minuten besser.

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Die Radschuhe waren im Plastiksack tatsächlich trocken geblieben. Im Gegensatz zum Vorjahr hatte ich die Gels schon in das Tri-Top gepackt, somit vergaß ich meine Verpflegung dieses Mal nicht in der Wechselzone und sparte mir auch ein paar Handgriffe. Die halbe Käsesemmel vom Frühstück nahm ich mit auf die Strecke, um auf dem Weg nach Frauenkirchen mein zweite Frühstück einzunehmen. Die Zuschauer am Ausgang der Wechselzone hatten ihren Spaß bei meinem Anblick (ich auch).

Radfahren

Auch die drei Runden auf dem 30-km-Radkurs waren windig. Es gab viel Seitenwind, ähnlich wie im Vorjahr. Zwischendurch regnete es leicht, so dass stellenweise in der zweiten Runde die Straße nass war und man den Lacken ausweichen wollte. In der dritten Runde war fast alles schon wieder aufgetrocknet. Auf den ersten zwei Runden konnte ich ein paar Leute überholen. Insgesamt war ich zehn Minuten schneller als im Vorjahr (gleich schnell wie vor zwei Jahren mit ganz wenig Wind bzw. in meiner Erinnerung nur Rückenwind bis Frauenkirchen).

Nach 4:03 kam ich wieder in der Wechselzone an. Ich hatte inzwischen schon ein bisschen zu rechnen begonnen. Um in die Nähe der sechs Stunden zu kommen brauchte es jetzt einen Halbmarathon um die zwei Stunden.

Laufen

Die Laufschuhe waren vom morgendlichen Regenguss natürlich noch nass – auch o.k. Ich kramte noch die Schirmkappe aus dem Rucksack raus, weil ich auf der Laufstrecke mit Regen rechnete und den Durchblick (Brille!) dabei nicht verlieren wollte. Es regnete tatsächlich zweimal, aber beim Laufen macht das nichts. Die Schuhe waren sowieso schon nass, die Temperatur war angenehm, und das Laufen fühlte sich gut an. Da machte sich der Yoga-Block der letzten sechs Wochen in Form von Kraft und Stabilität richtig positiv bemerkbar. Die Zeit hatte ich im Auge, und die sechs Stunden schienen sich auszugehen – ich musste nur bis zum Schluss dranbleiben. Die letzten zwei Kilometer zogen sich gefühlsmäßig fürchterlich dahin. Aber dann war da immer noch der 5er am Beginn der großen Zeitnehmungstafel im Ziel, geschafft!

FazitIMG_3074

Das war ein richtig schönes Rennen: sechs Stunden lang konzentriert und fokussiert aber nicht verbissen geschwommen, geradelt und gelaufen. Da macht es riesige Freude, wenn das Wunschziel dabei als Ergebnis rauskommt.

Und ich wiederhole (mit Copy-&-Paste), was ich letztes Jahr an dieser Stelle schon geschrieben habe: Ich mag Podersdorf, ich mag den Seewinkel, diese ganz spezielle Landschaft. Ich mag es, drei Mal dieselbe Runde zu fahren. Ich mag es auch, die Laufstrecke hin- und her zu pendeln. Das ist für mich nicht langweilig, sondern bekommt immer mehr etwas Vertrautes. Ich glaube, ich werde wieder kommen.

PS

Auf Empfehlung des Coaches, sollte ich diesen Bewerb locker angehen, weil mit der Müdigkeit nach der Langdistanz in Klagenfurt ja noch kein g’scheites Training möglich wäre: „Wenn Du Podo auf ‚locker’ (so locker wie man halt einen 70.3 machen kann *fg*) machen willst, ist das kein Problem.“ Check! Der Trainingsplan hat perfekt gepasst – danke, Mike! Und die letzten Wochen waren dann doch auch mit ein paar „netten“ Trainingseinheiten gespickt.