Licht und Schatten

Ich war gemeinsam mit meiner Nichte zum ersten LightRun in Wien am 23.4.2016 angemeldet. Verletzungsbedingt konnte ich nicht selber laufen, sondern musste mich auf die Rolle der begleitenden Zuschauerin beschränken. Es war der erste Lauf in meinem über zehnjährigen Läuferinnenleben, bei dem ich nur zuschauen durfte.

Der Lauf war im Vorfeld über Facebook gut kommuniziert worden. Hinsichtlich der Show- und Lichteffekte waren hohe Erwartungen geweckt worden. Sowohl aus der Perspektive der Zuschauerin als auch für die aktive Läuferin war es eine nette Veranstaltung, die durchaus Verbesserungspotential hat:

  • Das Eventgelände (Start, Ziel, Zelte) bot ausreichend Platz, es gab angenehm wenig Gedränge.
  • Die Startnummernabholung (in unserem Fall um ca. 18:15) war gut organisiert. Dass sich die Teilnehmenden die Goodie-Bags selber fertig füllten, indem sie an vier Tischen vorbeiwanderten, funktionierte gut und erleichterte vermutlich die Logistik für die Veranstalter.
  • Die Goodie-Bags waren mit einer interessanten Produktkombination gut gefüllt: Mundwasser, Sugo, Getränk, Soja-Yoghurt, ein paar Probepackungen von Nahrungsergänzungsmitteln und Süßigkeiten, Gutscheine und Informationsmaterial.
  • Charity war wie bei ähnlichen Läufen weltweit Teil des Veranstaltungskonzepts. Ein Euro pro Teilnehmer ging an die Make-a-Wish-Foundation, die Herzenswünsche schwerkranker Kinder und Jugendlicher erfüllt. Außerdem wurden vor Ort Goodies verkauft, deren Erlös der Organisation zugute kommt.
  • Im Schminkzelt gab es Körperfarben in Hülle und Fülle. Haarspray ist bald knapp geworden. Nagellack ging von Tisch zu Tisch. Die großen Schminkpinsel hätte man sich sparen können, denn für Laien geht das Auftragen der Körperfarben am besten mit den kleinen Schminkschwämmchen, die waren aber leider knapp bemessen. Obwohl es ab 19:00 im Schminkzelt sehr voll wurde, herrschte eine angenehm lockere und lustige Atmosphäre, in der sich die Menschen gegenseitig die Schminkutensilien weitergaben. Und es gab viel zu schauen bei so viel Kreativität der Teilnehmenden.
  • Die Startblocks wurden zwar mehrmals durchgesagt und erklärt. Aber auch bei dieser Veranstaltung lag es wohl an der Mehrheit der Läuferinnen und Läufer, dass sie entweder das Konzept von Startblöcken gar nicht kennen oder es bewusst ignorieren.
  • Die Strecke durch den Donaupark – das ist so eine Sache für sich, wenn man 2.700 Menschen auf zwei Runden da durchschickt. Die Strecke war auf längeren Abschnitten unbeleuchtet, die Wege im Park sind teilweise sehr eng, was den Überholenden einiges abverlangt. Es gibt viele Unebenheiten, irgendwo stand ein nicht markierter Pfosten mitten im Weg, und die Brücke hat viele Läuferinnen und Läufer überrascht, weil sie stark gewackelt hat.
  • UV-Beleuchtung gab es auf einem Abschnitt der Laufstrecke. Die Zuschauer beim Start-Ziel-Bereich hatten leider wenig bis nichts von den kunstvollen Gesichts- und Körperbemalungen der Läuferinnen und Läufer, weil es hier offenbar keinen UV-beleuchteten Abschnitt gab. Statt eines nervös rotierenden Scheinwerfers im hinteren Startbereich, hätte man hier mit UV-Leuchten noch einen schönen Effekt für Teilnehmende und Zuschauende schaffen können.

Fazit: Eine nette Veranstaltung mit Verbesserungspotential bei der Streckenwahl und bei der Sicherheit für die Läuferinnen und Läufer sowie bei der Nutzung von Leuchteffekten mit UV-Licht auch für die Zuschauenden.

Und das geht gar nicht: Wahlkampf bei einer Sportveranstaltung! Am Vorabend einer Wahl möchte keinen der Kandidaten auf der Bühne hören und dehen, dass er das Startsignal gibt.

Einen Blog wollte ich schreiben…

… und von Sport und dem ganzen Drumherum sollte er handeln.

Nun wäre ich soweit – und habe Laufverbot. Zu Schreiben beginne ich trotzdem.

In den letzten drei Wochen vor und bei meinem 10. Vienna City Marathon habe ich mir eine Plantarfasziitis zugezogen. Schöner Name – aber die Sehnenplatte des Fußes ist schwer beleidigt und teilt das bei jedem Schritt schmerzhaft mit. Und was ein Fuß mit Plantarfasziitis auch nicht mag, ist ein Stau auf der Autobahn: bei jeder Betätigung der Kupplung (und derer gibt es sehr viele, wenn man in Wien auf der Tangente staut) verspannt sich das Fußgewölbe spürbar mehr.

Die Behandlung ist zuweilen auch schmerzhaft, egal ob vom Physiotherapeuten oder selber mit einer Mini-Faszienrolle durchgeführt. Zweimal am Tag wird nun gerollt und gedehnt:

  • Mit der Mini-Faszienrolle im Stehen über die ganze Plantarfaszie so intensiv wie möglich rollen. An besonders schmerzhaften Stellen verweilen. Im täglichen Wechsel einmal von vorne nach hinten, am nächsten Tag von hinten nach vorne.
  • Streichende Massage von der Ferse bis ganz nach vorne über das ganze Fußgewölbe.
  • Quermassage mit dem Daumen und mit ordentlichem Druck beim fersenseitigen Ansatz.
  • Wade dehnen mit Ausfallschritt nach vorne: hinteres Bein a) gestreckt ergibt eine Dehnung im oberen Wadenbereich; und b) mit gebeugtem Knie ergibt eine Dehnung weiter unten bis zur Achillesferse.
  • Fußgewölbe dehnen: mit Schuhen Zehen gegen die Wand aufstellen, Knie nach vorne bringen, Dehnung spüren

Wichtig: Qualität geht vor Quantität. Zwischen den Behandlungen müssen Pausen zum Verarbeiten der gesetzten Reize sein: also maximal in der Früh und am Abend behandeln, dazwischen evtl. immer wieder ein bisschen dehnen.