Mini-Trainingslager, Teil 1: Lungau

Der Sommerurlaub wird heuer aufgeteilt und zum Trainieren genutzt. Das war Teil des Plans auf dem Weg zum zweiten Saisonhöhepunkt. Und das wird jetzt mit und trotz Fußverletzung realisiert. Mein Trainingsplan ist schon seit drei Monaten so angepasst, dass Laufen darin nicht mehr vorkommt 😥 – (trotzdem) danke, Mike 😉.

Teil 1 des Mini-Trainingslagers findet auf über 1000 Meter Seehöhe im Salzburger Lungau statt. Rad- und Laufstrecken gibt es im Lungau genug. Das würde für mehr als nur ein paar Tage Training in den Bergen reichen.

Tag 1 — Ankunft

Schwester und Schwager sind mit von der Partie. Also wird vorerst einmal die Feinplanung der Aktivitäten besprochen. Wir machen das ganz gemütlich mit Pizza bei Ernesto. Eierschwammerlpizza, mmhhh!

Tag 2 — Mitterbergrunde

Wie der Name schon andeutet, ist der Mitterberg mitten im Lungau. Mit dem Rad kann der Mitterberg auf einer Strecke von zirka 35 bis 40 Kilometer umrundet werden – je nachdem, ob man mit dem Mountainbike auch Waldstücke durchfährt odeBildschirmfoto 2016-07-20 um 20.21.56r mit dem Rennrad auf Asphalt bleibt. Von Sankt Andrä geht es die Taurach entlang bis Gröbendorf oder Mauterndorf. Von dort führt die Route entweder gleich nach Unternberg oder in einer längeren Schleife nach Sankt Michael und schließlich über den Murradweg nach Tamsweg und zurück nach Sankt Andrä.

Beim Andlwirt können mit Eiskaffee und Bananensplit die Energiespeicher wieder aufgefüllt werden 😋 Danach sind die letzten paar Kilometer taleinwärts und stetig bergauf auch wieder gut bewältigbar.

Nicht im Plan war der allererste Umfaller mit dem Rennrad, typischerweise ein paar hundert Meter vor dem Ziel. Bergauf habe ich mich leider so verschalten, dass die Kette abgesprungen ist. Nachdem ich nicht rechtzeitig aus dem Klickpedal rauskam, fiel ich langsam aber sicher nach links um. Die Kette war rasch wieder eingefädelt, der
Ellbogen tut noch ein bisschen weh und das Knie hat eine Schramme. Somit wKnieKaputtäre das auch erledigt – immerhin sagen mir die Sportkollegen schon seit über einem Jahr, dass jeder einmal mit dem Radl umfällt. Naja, ich hätte darauf noch länger verzichten können, aber wenn schon, dann lieber doch fast im Stehen.

Tag 3 — Tälersternfahrt (toieiwächts)

Am Trainingsplan stand „Kraft am Rad“: Zehnmal je zehn Minuten bergan in GAT3 und dazwischen fünf Minuten zurückrollen. Lange hatte ich überlegt, welchen zehnminütigen Anstieg ich dafür wählen könnten, denn bisher habe ich meine Rad-Intervalltrainings immer am Ergometer – also in der geschützten Werkstätte – gemacht. Der erste Anstieg war viel zu kurz, der zweite mit sieben Minuten immer noch zu kurz, der dritte lang genug aber am Ende zu steil, und der Puls ging durch die Decke. Außerdem fand ich die Aussicht auf Wiederholungen am selben Anstieg nicht so prickelnd. Ganz nach dem Motto, auch das Training mit einer lockereren Einstellung anzugehen, beschloss ich, in mehrere Täler rein und wieder raus zu fahren und dabei die Gänge so zu wählen, dass am Ende die Intensitäten der Trainingseinheit in etwa dem Plan entsprechen sollten. Meine Tälersternfahrt führte mich: Bildschirmfoto 2016-07-20 um 20.24.19

  • ins Lignitztal bis Grabendorf (das war oben erwähnter dritter Bergan-Intervall)
  • über Mariapfarr nach Weißpriach bis zum Ende der asphaltierten Straße
  • über Sankt Andrä und Wölting nach Lessach bis zum Beginn des Winklwegs
  • und schlussendlich nach Göriach

Auf den 62 km habe ich 75% der geplanten GAT3 geschafft und dabei den halben Lungau erkundet. Die Erkenntnis: Wenn mein Trainer „bergan“ in den Plan schreibt, muss eine gebürtige Lungauerin nicht unbedingt einen Berg suchen – es reicht, taleinwärts auf dem großen Kettenblatt zu fahren 😉 … und ich war so froh, dass Mama noch einen Mangoldknödel vom Mittagessen für mich übrig hatte!

Tag 4 — Zederhaus

Nachdem ich vor drei Wochen den Murradweg (Tour de Mur) von Mur über Tamsweg und Ramingstein bis Sankt Ruprecht-Falkendorf schon in zwei Etappen erkundet hatte – sozusagen der Prolog zum aktuellen Mini-TraiZederhausningslager – fehlte jetzt auf jeden Fall noch Zederhaus. Also: Göriach – Tamsweg – St. Michael – Zederhaus und alles wieder retour; das geht relativ flach und macht gesamt etwas mehr als 85 km. Ich gebe zu, das war mehr als auf dem Plan stand, aber einfach schön.

Fazit

Jetzt bin ich müde. Morgen ist Ruhetag, Regeneration, Rückreise. In drei Trainingstagen am Rad sind 192 Kilometer und 1660 Höhenmeter zusammen gekommen – und die Trainingswoche ist noch gar nicht zu Ende.

Lauf-Verhinderung

Seit April darf ich nicht laufen. Gut, ich hab’s vor zwei, drei Wochen einmal probiert,  aber es geht einfach (noch) nicht. Laufen war über zehn Jahre lang mein einziger Sport (davor war ich Couch-Potatoe). Nicht laufen ist nicht gut.

Temporär kann man einem Laufverbot auch positive Seiten abgewinnen. Die Zeit und Energie kann in das Training anderer Sportarten investiert werden. Nachdem ich erst vor weniger als zwei Jahren begonnen habe, kraulen zu lernen, und auch das Rennrad erst vor etwas mehr als einem Jahr erstmals ausprobiert habe, gibt es da breite Betätigungsfelder. In fast drei lauffreien Monaten sind Verbesserungen bei beiden Sportarten feststellbar. Und es ist immer noch genug Luft nach oben.

Aber auf Dauer nicht laufen zu können, das schlägt sich immer öfter aufs Gemüt.

Wie es dazu kam…

Der Plan für dieses Jahr entstand letzten Herbst:

  • Mein 10. Vienna City Marathon im April – und zum Jubiläum wenn möglich eine persönliche Bestzeit;
  • Danach mit Triathlon-Training richtig durchstarten, ein paar Testwettkämpfe;
  • Und ein zweiter Saisonhöhepunkt dann Anfang September.

Beim Jubiläumsmarathon habe ich erstmals richtig kämpfen müssen bis ins Ziel, und ich habe mir dabei eine Verletzung geholt. Die Plantarfasziitis hat sich als hartnäckig herausgestellt – siehe oben. Der zweite geplante Saisonhöhepunkt wackelt ganz gewaltig.

Was tun…? 

  • Physiotherapie, no na net – zeitintensiv, langsame Fortschritte, mühsam,  schmerzhaft;
  • Realistischerweise das verbleibende Ziel anpassen – aber das mag ich noch nicht aufschreiben;
  • Mental loslassen bzw. locker lassen – die sportlichen Ziele, die andauernde gedankliche Beschäftigung mit dem verletzten Fuß;

… und genau das Lockerlassen fällt (mir) so schwer!

PS: Ich schreibe jetzt nicht im Detail darüber, was ich sonst so (aus)probiere, nur ein paar Stichwörter: nach entzündungshemmenden Lebensmitteln googeln und eigenartige Rezepte ausprobieren; Fußgymnastik mit Anleihen in Yoga und Spiraldynamik; Fußgymnastik unterm Schreibtisch im Büro oder beim Sonnenbaden im Urlaub.

Roter Smoothie: Gazpacho Andaluz

Gazpacho Andaluz gibt es natürlich schon viel länger als die modernen Smoothies. Es ist eine ganz traditionelle kalte Gemüsesuppe aus dem Süden Spaniens – ein wunderbares Gericht für heiße Sommertage.

Zutaten:

  • Gurke
  • Roter Paprika
  • Tomaten
  • Wenig Knoblauch
  • Salz, Tabasco, Zitrone und/oder Essig, wenig Öl
  • Kaltes Wasser, evtl. auch ein paar Eiswürfel

Damit es cremig wird

  • entweder ein wenig Avocado (2 TL pro 500 ml)
  • oder ein bisschen Toastbrot dazugeben.

Alles im Standmixer (oder eben im Smoothie-Maker) pürieren.

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Wenn Gazpacho Andaluz als Suppe serviert wird, kann fein gewürfelte Gurke und Paprika
sowie gehacktes hartes Ei als Einlage darüber gestreut werden. Perfekt dazu passt knuspriges frisches Brot.

😋 Buen provecho!